Vertrauen milliardenschwer missbraucht
EU-Kommission will Zinsmanipulationen hart bestrafen / Ermittlungen gegen Deutsche Bank dauern an
Zinszocker in führenden internationalen Großbanken haben die Messlatte für viele Finanzgeschäfte lange zu ihren Gunsten verschoben. Ermittelt wird nun auch gegen die Deutsche Bank. Zukünftig will die EU-Kommission Manipulationen des Libor-Zinses unter Strafe stellen.
Der britische Spitzennotenbanker Paul Tucker will keine Rolle in der Affäre gespielt haben. »Mit Sicherheit nicht«, antwortete Tucker vor einem Parlamentsausschuss in London auf die Frage, ob Regierungsbeamte oder gar Minister ihn angestiftet hätten, Druck auf Barclays und andere Geldgiganten auszuüben, die Zinssätze im Interbankenhandel zu manipulieren. Der im Zuge der Libor-Affäre zurückgetretene Barclays-Chef Bob Diamond hatte angedeutet, dass sein Haus 2008 davon ausgegangen sei, die Notenbank befürworte falsche Angaben zur Ermittlung des Libor-Satzes. So habe die Bank von England nach der Lehman-Pleite weitere Unruhe auf den Märkten vermeiden wollen. Tucker, der als kommender Chef der britischen Notenbank gehandelt wird, betonte, seine Äußerungen in einem Gespräch mit Barclays-Bankern seien falsch interpretiert worden.
In der Affäre wird mehreren Großbanken vorgeworfen, von 2005 bis 2009 den Zinssatz Libor und andere Marktzin...
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