Solo in den eigenen vier Wänden
Jeder fünfte Bundesbürger lebt allein. Der Anteil der Einpersonenhaushalte wird weiter steigen
16 Millionen Menschen, so viele wie in ganz Ostdeutschland leben, wohnen in der Bundesrepublik allein, vor allem in Großstädten.
Anneliese König will sich verkleinern: Vor einem Jahr starb ihr Mann, nun will sie raus aus ihrer 4-Raum-Wohnung in Berlin-Prenzlauer Berg. Doch das ist gar nicht so einfach, wie die 81-Jährige feststellen musste. In der Hauptstadt der allein Lebenden, ein Drittel machen sie hier aus, sind kleinere altersgerechte Wohnungen knapp - oder sie kosten genauso viel wie die jetzige. König konkurriert nicht nur mit anderen verwitweten Rentnerinnen, sondern auch mit Karrierefrauen, Junggesellen, Geschiedenen und ihrer Enkelgeneration. So verschieden ist die wachsende Gruppe der Alleinlebenden in Deutschland, die inzwischen fast 20 Prozent der Bevölkerung ausmacht, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Tendenz steigend. Vor 20 Jahren waren es nur 14 Prozent der Bundesbürger.
Besonders in Ostdeutschland hat sich seit der Vereinigung ein gravierender Wandel vollzogen. Dort ist die Zahl der Einpersonenhaushalte um 57 Prozent au...
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