Klage gegen »grüne« Dosen
Umwelthilfe wirft Getränkedosenhersteller Verbrauchertäuschung vor
Berlin (AFP/nd). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) geht juristisch gegen einen der größten Getränkedosenhersteller Europas und dessen Slogan »Die Dose ist grün« vor. Wegen Verbrauchertäuschung reichte die Umweltorganisation vor dem Landgericht Düsseldorf Klage gegen die Ball Packaging Europe ein, teilte die DUH am Freitag mit. Nach Auffassung der Umweltschützer führt die Kampagne des Dosenherstellers Verbraucher systematisch in die Irre.
Durch den Aufdruck »die Dose ist grün« sollten Getränkedosen als umweltfreundliches und ökologisch verträgliches Produkt verkauft werden. Diese Behauptung sei aber unwahr, erklärte die Umwelthilfe.
Ball Packaging erklärte, eine von der DUH geforderte Unterlassungserklärung werde nicht unterzeichnet. Die Aussage »Die Dose ist grün« werde mit dem Zusatz »unendlich recycelbar« konkretisiert und so in einen sachlich korrekten Zusammenhang gestellt. Der Dosenhersteller betonte, dass die »unendliche Wiederverwertbarkeit« des für die Dosenherstellung verwendeten Metalls ein sachlich gut begründetes Umweltargument sei. In Deutschland würden heute fast hundert Prozent aller verkauften Getränkedosen recycelt, der Verwertungskreislauf sei fast geschlossen.
Dagegen bezeichnete die DUH die Dosen als Beispiel für Wegwerfmentalität. Sie werde bereits nach einmaliger Benutzung entsorgt und gehöre zu den Getränkeverpackungen, die die Umwelt am stärksten belasteten. Durch wenige zentralisierte Abfüllanlagen würden Dosen zudem über besonders lange Strecken transportiert. Foto: dpa/Jens Büttner
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.