Dschibril neuer starker Mann
Erste Wahl in Libyen brachte Gruppierung des wendigen Ex-Gaddafi-Funktionärs die meisten Mandate
Die Allianz der Nationalen Kräfte ist als Siegerin aus der ersten libyschen Parlamentswahl hervorgegangen. Die Gruppierung des früheren Übergangsregierungschefs Dschibril erhielt 39 der 80 Sitze, die für Parteien reserviert waren.
Der Wahlsieg der als weniger religiös eingestuften Allianz Nationaler Kräfte (NFA) wird bereits seit mehr als einer Woche gemeldet. Es handelt sich dabei um ein Bündnis von rund 60 Parteien und zwölf zivilen Organisationen unter der Führung von Mahmoud Dschibril, dem ehemaligen Premierminister des Übergangsrats (NTC). Nun bestätigte die Oberste Nationale Wahlkommission den Sieg der NFA mit 39 Sitzen. An zweiter Stelle steht die islamistische Partei der Gerechtigkeit und des Aufbaus (PJC). Abgeschlagen dahinter weiter 19 Gruppierungen, mit jeweils 3 oder weniger Sitzen. In westlichen Medien wurde der Sieg Dschibrils als positive Ausnahme gefeiert. In beiden Nachbarländern des Arabischen Frühlings, Tunesien und Ägypten, haben islamisch orientierte Parteien klar gesiegt.
Zum Feiern gibt es noch keinen Anlass. Die Zahl der Sitze, die im Parlament für die Parteien vorgesehen sind, beläuft sich auf nur 80. Entscheidend für die Mehrheitsb...
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