Die Stadt und die Spiele
Für Premier Cameron ein »patriotisches Abenteuer«, für Beamte eine Art Zusatzurlaub, für Sponsoren der dreiste Griff in die Börsen der Gäste
Schneller, weiter, teurer - Ideale und Wirklichkeit der olympischen Bewegung sind demnächst in der britischen Hauptstadt hautnah zu erleben. Bisher stehen jedoch die meisten Briten dem Sportfest gleichgültig gegenüber.
Das mag mit konkurrierenden sportlichen Ereignissen zusammenhängen. England fürchtete mit Recht, dass seine technisch unbegabten, überbezahlten Kicker bei der EM keine Glanzpunkte setzen und irgendwann beim Elfmeterschießen ausscheiden würden, und so kam es dann gegen die Italiener auch. Schottland - und eine urplötzlich zu Bewunderern bekehrte Menge englischer Tennis-Fans ebenfalls - jubelte und litt mit Andy Murrays tapferem, aber letzten Endes vergeblichem Versuch, das Wimbledon-Tennisturnier gegen Roger Federer für sich zu entscheiden. Bald spielen die beiden zur Zeit besten Cricket-Mannschaften der Welt, England und Südafrika, im Südlondoner Stadion Kennington Oval um die Vorherrschaft. Liebhaber des Pferdesports konnten bei Wetten in Epsom oder bei der Ascot-Modenschau der Reichen ihr Geld loswerden. Kurz: Olympia existierte bisher unter »Ferner liefen…«.
Natürlich gab's auch schon positive Ausnahmen, gar Wirbelstürme der...
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