Das »schwarze Loch« der Weltwirtschaft

Erstmals hat eine Studie die in Steueroasen geparkten Finanzvermögen genauer untersucht. Ergebnis: Es ist noch viel schlimmer als befürchtet.

Die Superreichen dieser Welt hatten Ende 2010 die unvorstellbare Summe von 21 bis 32 Billionen US-Dollar in Steueroasen rund um den Globus versteckt. Dies geht aus einer am Sonntag veröffentlichten Studie des »Tax Justice Network« (Netzwerk für Steuergerechtigkeit) hervor. Die in London ansässige internationale Nichtregierungsorganisation hat sich dem Kampf gegen Finanzoasen und Steuerhinterziehung verschrieben.

Autor James S. Henry, ein ehemaliger Chefökonom der Beratungsgesellschaft McKinsey, wertete für seine Analyse Daten von Weltbank, Internationalem Währungsfonds, von Zentralbanken, Schatzämtern und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich aus. Bei den Ergebnissen handle es sich, betont Henry, um konservative Schätzungen über das reine Finanzvermögen (ohne Sachwerte wie Immobilien oder Jachten). Er kritisierte, dass die internationalen Finanzinstitutionen dieses »schwarze Loch in der Weltwirtschaft« bisher kaum erforsch...