Das Sekundendrama

Fechterin Heidemann fordert Regeländerung

  • Oliver Händler, London
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Auch einen Tag nach der Silbermedaille für Britta Heidemann diskutierte die Fechtwelt über eine einzige Sekunde im Degenhalbfinale.

Bundestrainer Manfred Kasper versuchte, es einfach auszudrücken: »Durch einen Fehler in der Zeitnahme war die Uhr auf Null gesprungen. Sie wurde dann wieder auf eine volle Sekunde gesetzt, und in dieser Zeit hat Britta einen Treffer gelandet.« Für diese simple Erkenntnis hatten zwölf hohe Offizielle des Weltfechtverbands FIE einen Tag zuvor mehr als eine Stunde gebraucht. Das Halbfinale zwischen der späteren Silbermedaillengewinnerin Britta Heidemann und der unglücklichen Vierten Shin A Lam aus Südkorea beschäftigte noch lange die Gemüter.

Heidemann hatte noch einen Treffer gebraucht und nur noch eine Sekunde Zeit dafür. Die Uhr, die keine Zehntelsekunden anzeigt, stand nach zwei Doppeltreffern weiterhin auf 00:01. Als nicht gefochten wurde, lief sie plötzlich ab. Doch die Schiedsrichterin ließ sie zurücksetzen - auf eine volle Sekunde -, was sie beiden Fechterinnen laut ansagte. Dann traf Heidemann. Und der Eklat begann. Zunächst s...


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