Wo die Musik spielt
Wenn die GEMA ihr neue umstrittene Tarifordnung durchsetzt, müssen vor allem kleine Clubs um ihre Existenz fürchten
Seit die GEMA ihre neuen Tarife veröffentlicht hat, hagelt es Kritik aus der Club- und Diskothekenbranche. Die GEMA stellt sich als Schützer der Rechte all ihrer Mitglieder dar - allerdings profitiert nur ein kleiner Teil der Künstler vom alten wie vom neuen Vergütungssystem.
Jörg Vieweg ist definitiv niemand, der Künstlern eine faire Entlohnung nicht gönnen würde. Das SPD-Mitglied betreibt seit 2004 im sächsischen Chemnitz den »Südbahnhof«. Die frühere Mitropa-Gaststätte wurde Ende der 90er Jahre aufwendig saniert. Zugverkehr herrscht am Bahnhof bis heute. Zu beiden Seiten des Gebäudes verlaufen wenige Schritte entfernt auf zwei Brücken mehrere Gleise. Wer aus Richtung Dresden, Zwickau oder Aue kommend am Südbahnhof den Bahnsteig in Richtung Straße verlässt, landet fast unweigerlich vor der Tür des Clubs und damit an Viewegs Arbeitsstätte. Bisher hatte der 41-jährige Vater keine Probleme mit den Beträgen, die er für abgespielte Musik entrichten muss. »GEMA-Gebühren waren für uns bisher eine normale Gebühr. Vergleichbar mit der Vergnügungssteuer«, sagt Vieweg. Doch das neue Gebührenmodell bereitet ihm Kopfzerbrechen.
Das Image der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfälti...
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