Schwarzer Peter

Klaus Joachim Herrmann über den Flughafen-Zeitplan

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Bundesverkehrsminister bleibt seinem Namen nichts schuldig. Nein, nicht dem Nachnamen Ramsauer - dem Vornamen. Schon länger spielt er mit dem Wowereit höchst erfolgreich Schwarzer Peter. Da sieht der Klaus gar nicht so gut aus. Meist bekommt er alles ab und der Peter immer gut raus. Zuletzt gerade eben. Da schiebt der christsoziale Bayer süffisant dem Berliner Sozi den 17. März 2013 als Eröffnungs- und dessen Wunschtermin in die Schuhe.

Nun kann das Verhältnis eines Bayern und eines Berliners problematisch sein. Insbesondere dann, wenn beide auch noch solch verschiedenen Parteien wie CSU und SPD angehören. Doch wie hier Ersterer alle eigene Verantwortung lässig an sich abperlen lässt und dem Kontrahenten in Mengen überhilft, lässt schon Anstand vermissen - sogar einen nicht allzu hoch anzusetzenden politischen.

Denn ebenso wie Berlin und Brandenburg sitzt der Bund als Gesellschafter mit im gründlich leck geschlagenen Flugboot. Was da Klaus Wowereit als Chef des Aufsichtsrates dem Peter Ramsauer an Verantwortung voraus haben mag, macht dieser mit seinem Bundesverkehrsminister-Amt durchaus wett. Aber der eine ist offenbar für alles, der andere für gar nichts zuständig.

Mit fast schon bedrückender Schamlosigkeit gibt der unschuldige Unbeteiligte jetzt auch noch gute und billige Ratschläge. Nach zwei als Desaster beklagten Verspätungen mahnt Ramsauer weise zu Gelassenheit. Blanker kann Hohn nicht sein. Aber zu viel Erfolg macht offenbar übermütig. Aber nicht nur Hoch- auch Übermut kann vor dem Fall kommen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.