Mitt Romney als Scharfmacher auf Auslandstour

Obamas Herausforderer inszeniert sich als Mann der Stärke

  • Reiner Oschmann
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mitt Romney, der republikanische Herausforderer von US-Päsident Barack Obama, hat seine Reise nach Großbritannien, Israel und Polen als Scharfmacher im Geist des Kalten Krieges und mit einem Faible für Fettnäpfchen bestritten.

Der millionenreiche frühere Gouverneur von Massachusetts steuerte auf seiner ersten Auslandstour als Präsidentschaftsbewerber mehrfach einen Kurs, auf dem er Barack Obama außenpolitisch rechts überholte. Bei Freund und Feind löste er Erstaunen, im reaktionären Spektrum der heimischen Republikaner dagegen Genugtuung aus. Romney verfolgte auf der einwöchigen Tour weniger das Ziel, sich dem Ausland als Staatsmann mit Augenmaß zu zeigen. Vielmehr wollte er sich den heimischen Wählern als Repräsentant einer Politik der Stärke beweisen, der »Amerika zu alter Größe führen« werde. Der Republikaner spekuliert offenbar darauf, dass auch dieses Jahr die Wahl nicht durch außenpolitische Trümpfe entschieden wird. Tatsächlich nannte neulich bei einer Repräsentativumfrage in den USA ein einziges Prozent der Teilnehmer die Außenpolitik als das für sie wichtigste Thema des Wahlkampfs.

In London, der ersten Station, äußerte sich Romney abfällig über ...


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