Arbeitsplätze versus Klimaschutz?

Ver.di-Energieexperte Sven Bergelin plädiert für den Neubau von Kohlekraftwerken, kann Proteste dagegen aber verstehen

Arbeitsplätze, Versorgungssicherheit, Importunabhängigkeit – für den Gewerkschafter Sven Bergelin spricht vieles für eine wichtige Rolle der Braunkohle im deutschen Energiemix. Der 49-Jährige leitet die Bundesfachgruppe Energie und Bergbau der Dienstleistungsgewerkschaft. Mit Bergelin sprach für »nd« Marcus Meier.

Gewerkschafter Bergelin
Gewerkschafter Bergelin
nd: Für einen Gewerkschafter sicherlich keine einfach Situation: Einerseits zerstört die Braunkohleförderung und ihre Verstromungen ganze Ortschaften und vor allem das Klima, andererseits hängen an der Braunkohle zehntausende Arbeitsplätze. Hat ver.di eine einheitliche Position zur Zukunft der Braunkohle?



Sven Bergelin: Es gibt eine Beschlussfassung des letzten ver.di-Bundeskongresses im letzten Jahr, wo wir umfassende Position zur Energiepolitik bezogen haben. Für ver.di zählt die Braunkohle genau wie die Steinkohle zum Energiemix, zumindest auf absehbare Zeit. Deutschland braucht gerade nach dem Ausstieg aus der Kernenergie auf Jahrzehnte hin Braunkohle.

Wie viele Jahrzehnte?
RWE baut gerade zum Beispiel BOA2, eine hochmoderne Braunkohleanlage im Rheinland. Wir machen uns stark für diesen Neubau. Das heißt im Klartext: Wir gehen davon aus, dass wir mindestens bis in 2040er-Jahre die Braunkohle brauchen werden.

2040er? Abe...






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