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Die Flucht des syrischen Premiers Hidschab weist auf Druck der Golfmonarchien hin

  • Karin Leukefeld, Damaskus
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Nach nur zwei Monaten im Amt hat sich der syrische Ministerpräsident Riad Hidschab nach Jordanien abgesetzt. Das staatliche Syrische Fernsehen - das kurz zuvor Ziel eines Anschlags geworden war - teilte am Montag mit, Präsident Assad habe Hidschab entlassen und dessen Stellvertreter Omar Ghalawandschi zum Übergangspremier ernannt.

Ein Mann, der sich als Sprecher von Hidschab ausgab, meldete sich im arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira Arabisch zu Wort und erklärte, Hidschab sei mit seiner Familie sowie mit den Familien von acht Brüdern und zwei Schwestern in Amman angekommen. Angeblich habe die »Freie Syrische Armee« die Flucht des Konvois aus Damaskus gesichert. Der Mann verlas in dem Fernsehsender, der wie eine Art Pressestelle für die »Freie Syrische Armee« fungiert, eine angebliche Erklärung des ehemaligen Ministerpräsidenten. Darin hieß es, Hidschab setze sich vom »mörderischen und terroristischen Regime« ab und sei »von heute an ein Soldat dieser gesegneten Revolution«. Hidschab befinde sich an einem »sicheren Ort«, bestätigten Behörden in Amman.

Hidschab, früherer Landwirtschaftsminister und ehemaliger Gouverneur von Lattakia, gehört zu einem großen Stamm in Deir Ezzor, im Osten Syriens. Seit Beginn der Unruhen in Syrien im März 2011 ist es in der...


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