Kein Spielfluss

Aus in der Vorrunde für deutsche Hockeyfrauen

  • Lesedauer: 2 Min.
Hockey-Bundestrainer MICHAEL BEHRMANN saß nach dem Spiel allein an einem Zaun. Seine Spielerinnen waren gegen Neuseeland nicht über ein 0:0 hinausgekommen - Vorrundenaus. Über seine Enttäuschung, das Medaillenziel verpasst zu haben, sprach der 45-Jährige mit OLIVER HÄNDLER.

nd: Herr Behrmann, Ihre Mannschaft hat das Ziel Medaille verpasst. Warum konnte sie nach Niederlagen gegen Australien und Argentinien auch die Neuseeländerinnen nicht besiegen?
Behrmann: Wir haben alles probiert und hatten genug Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Das Quäntchen Glück war heute nicht auf unserer Seite, aus den vielen Chancen auch mal ein Tor zu machen.

Ist die Mannschaft ausgeschieden, weil sie es in den meisten Partien nicht verstanden hat, aus vielen Möglichkeiten genügend Tore zu erzielen?
In anderen Spielen hatten wir nicht so viele Chancen wie heute. Aber wir fanden auch nie in unseren Spielfluss, wie wir uns das erhofft hatten. Wenn man dann schon das zweite Turnierspiel gegen Australien verliert, wird der Druck natürlich größer. Keine Frage, dass es dadurch nicht einfacher geworden ist.

Die Ergebnisse der Vorbereitungsspiele vor dem Turnier ließen ein viel besseres Abschneiden erwarten. Die Mannschaft hat sich auch offen eine Medaille als Ziel gesetzt. Warum konnte sie die guten Vorleistungen bei Olympia dann nicht umsetzen?
Dafür habe ich noch keine Erklärungen. Wir sind in eine ganz verrückte Vorrundengruppe geraten. Neuseeland und Australien kamen am vorletzten Spieltag jeweils mit knappen Siegen und glücklichen Toren gerade noch durch. Wenn die Spiele unentschieden ausgehen, müssen wir am Ende nicht drei Punkte und drei Tore aufholen. Wir sind sehr enttäuscht, nun nur um die Plätze sieben und acht spielen zu dürfen.

Natascha Keller hatte sich erhofft, dass ihre Auszeichnung als Fahnenträgerin der Mannschaft noch einen Schub mitgeben würde. Ist der komplett ausgeblieben?
Auf dem Platz hat man ihn zumindest nicht bemerkt. Für sie war es natürlich toll. Aber es war auch mit viel Stress verbunden. Das hat es auch für sie nicht leicht gemacht, ins Turnier zu finden.

Mit dem Deutschen Olympischen Sportbund war als Ziel eine Medaille vereinbart. Muss man nun kürzer treten, weil es weniger Fördermittel für den Deutschen Hockeybund geben wird?
Das entscheide nicht ich. Da verhandeln Sportdirektor und Verband. Im Spielsport ist es ein sehr hohes Ziel, eine Medaille zu versprechen. Wir haben auch lange um das Halbfinale gekämpft, aber es hat leider nicht geklappt.

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