Streit um die Steinzeitmöhre

Projekt in Sachsen-Anhalt löst kontroverse Debatte um die Förderung von Bio-Landbau aus

In Rote, violette oder gar weiße Möhren - der Steuerzahlerbund hatte unlängst die staatliche Möhrenzucht als Verschwendung angeprangert. Im Internet wird nun heftig argumentiert.

Magdeburg/Bernburg (dpa/nd). Die staatliche Zucht von bunten Bio-Möhren für 230 000 Euro polarisiert. Der Steuerzahlerbund hatte ein entsprechendes, mit Bundesmitteln unterstütztes Projekt in Bernburg (Sachsen-Anhalt) als Beispiel von Verschwendung angeprangert. Sachsen-Anhalts Agrarminister Hermann Onko Aeikens (CDU) verteidigte es dagegen als sinnvolle Hilfe für den Bio-Landbau.

Worum geht es? Mit mehr als 10 000 Hektar Anbaufläche zählt die Möhre zu den wichtigsten Freilandgemüsearten in Deutschland. Aber der Anbau kann den Bedarf nicht decken: Fast jede zweite Möhre wird importiert. Und bei den Verbrauchern sind immer mehr die Bio-Möhren beliebt. Die kommen nicht in den heutigen Standard-Farben mit sehr viel Karotin daher, sondern gehen auf alte Sorten zurück, die andere Farben und Nährstoffe haben.

Für Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Aeikens ist die Sache ganz klar. Gemüsebauern hätten in Deutschland kaum die Möglic...


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