Das Wissen der Ixil
Eine alternative Universität in Guatemala soll Erfahrungen und Kultur der Mayas bewahren
Die UNO hat den 9. August zum Internationalen Tag der Indigenen Völker ausgerufen. Weltweit gibt es rund 5000 indigene Völker. Häufig werden sie genötigt, sich dem Lebensstil und Bildungsstandard der westlichen Welt anzupassen. Ihre Lebensräume werden eingeengt, ihre Kultur wird durch Großprojekte von Konzernen bedroht.
Noch liegt kalter Morgennebel über den Wäldern des guatemaltekischen Hochlands. In dem Gemeinschaftssaal der Ortschaft Rio Azúl sitzen vierzehn junge Leute und zwei Dozenten auf langen Holzbänken. Einige haben sich in bunte Decken gewickelt. Durch die großen, offenen Fenster bläst nicht nur der kalte Wind, sondern auch zwitschernde Vögel fliegen ein und aus. Aber davon lassen sich die jungen Leute nicht stören.
Ihr Seminar über lokale Entwicklung ist Teil des Ausbildungsprogramms der Universität Ixil. Vor zwei Jahren gegründet, bietet sie eine kostenlose Alternative für junge Leute, die es den Besuch eines teuren, privaten Instituts nicht leisten können. Bisher hat die Universität Ixil Ableger in 20 Gemeinden. Man trifft sich in privaten oder kommunalen Räumen.
Bauern und LehrerWährend des Seminars wird vorwiegend Ixil gesprochen, die Muttersprache der Studierenden. Der 23-jährige Sebastian Solis referiert über die Mülle...
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