Mücken per Briefpost

Auf der Ostseeinsel Riems wird an einem hochmodernen Insektenlabor gebaut - 2013 ist es fertig

  • Martina Rathke, dpa
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Mücke ist nicht gleich Mücke. Forscher des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Ostseeinsel Riems (Mecklenburg-Vorpommern) bauen ein Speziallabor zur Erforschung der Plagegeister. Im Fokus dabei: die Übertragung von exotischen Erregern etwa durch eingewanderte Mücken.

Riems. Mit einer Pinzette sortiert Helge Kampen die Mücken in der Petrischale zu kleinen Häufchen. »Culex pipiens und Culiseta annulata - nichts Außergewöhnliches«, sagt der Insektenforscher. Das Dutzend Mücken, das der Entomologe des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) unter dem Mikroskop begutachtet, hat ein Hobby-Mückenjäger per Post an das Bundesforschungsinstitut geschickt - in der Hoffnung auf einen seltenen Fang.

Doch Insektenforscher Kampen wird den Mückenjäger enttäuschen müssen - bei den Exemplaren handelt es sich um die gemeine Hausmücke und die Ringelmücke - zwei der häufigsten Mückenarten in Deutschland.

Folgen der Globalisierung

Deutschland ist mit 49 Stechmückenarten im weltweiten Vergleich sicher kein Paradies für die Plagegeister. Doch drei der zwischen Alpen und Ostsee nachgewiesenen Arten wurden erst nach 2007 in Deutschland gefunden: die asiatische Tigermücke, die asiatische Buschmücke und Culiseta longiareo...


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