Paradies inmitten der Krise
Im spanischen Andalusien entdecken die Menschen Solidarität und Selbstversorgung als Überlebensstrategien
Vergangene Woche machte Andalusien Schlagzeilen, als Gewerkschafter Lebensmittel aus Supermärkten an Bedürftige umverteilten. Gegen die Armut in der Region wird auch anders gekämpft. Dörfliche Gemeinschaften setzen auf Selbstversorgung und Solidarität. Brachflächen dürfen umsonst beackert werden, Kurse klären über alternative Lebensformen auf.
»Sieh mal, wie gut es uns geht! Was für ein Überfluss!«, freut sich Patricia Cañas Rios und reicht den Teller mit dem Kichererbsenkuchen reihum. Die lange Tafel vor den frisch gekalkten Häuschen im andalusischen Dorf Los Molinos biegt sich unter der Last eines opulenten Mahls. Gekocht hat heute eine junge Engländerin, die zwei Wochen Urlaub mit einem guten Zweck verbindet. Am Tisch sitzen ein Dutzend junge Menschen aus allen Teilen der Welt, die hier in Spanien das Leben als Neubauern üben.
Los Molinos ist kein Dorf wie jedes andere in Andalusien - die meisten der alten Dörfer sind durch die Landflucht ausgestorben. In Molinos aber wird der Verfall von freiwilligen Helfern aufgehalten - die maroden Dächer wurden geflickt, der versiegende Fluss freigelegt und die alten Terrassengärten bepflanzt. Solarplatten, Heißwasserkanister oder Windräder sorgen für Energie, das Gemüse im Garten für Essen und eine Pumpe für fließendes Duschwasse...
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