Kritisch und selbstkritisch

Der Politökonom Harry Nick, der die Gesellschaftswissenschaften in der DDR mitprägte, wird heute 80

Die Spezies der Wirtschaftswissenschaftler hatte es noch nie leicht. Das liegt in der Natur ihres Stoffes. Schließlich hat jeder im Alltag mit ökonomischen Fragen zu tun und ist aus den gemachten Erfahrungen heraus der Meinung, über Sachverstand zu verfügen. Es gibt auch kaum eine zweite akademische Disziplin, die so unmittelbar existenzielle Interessenlagen tangiert. Letztlich sind Wirtschaftsprobleme stets auch Machtfragen, denn sie berühren Eigentumsverhältnisse und deren Strukturen, wie jeder Politökonom weiß.

Harry Nick, der heute sein achtes Lebensjahrzehnt beschließt, ist ein solcher von der Pike auf. Seit 1967 als ordentlicher Professor für Politische Ökonomie am Institut und der späteren Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED hat er sein Fach und den Politökonomennachwuchs in der DDR maßgeblich mitgeprägt. Bereits in den 1970ern war Nick als umtriebiger Publizist und Autor zahlreicher Fachbeiträge in wiss...


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