Rückkehr in die »historische Heimat«
Die Flucht aus dem umkämpften Syrien in den Nordkaukasus ist für viele Tscherkessen nicht die erste
Mit regungslosen Gesichtern saßen sie da und lauschten den Begrüßungsworten eines Regierungsvertreters. 25 Männer, Frauen und Kinder. Eine sehr alte Frau übersetzte. Sie ist eine der wenigen, die sich noch fließend in Tscherkessisch ausdrücken können, die Jüngeren bevorzugen längst Russisch. So jedenfalls schildert ein Lokaljournalist aus der nordkaukasischen Republik Kabardino-Balkarien die Ankunft der ersten Kriegsflüchtlinge aus Syrien im April.
Der Regierungsvertreter spricht von einer Rückkehr in die historische Heimat. Die Ankömmlinge sind ausnahmslos Tscherkessen. Knapp 800 000 leben heute noch im russischen Nordkaukasus. In den Republiken Kabardino-Balkarien, Karatschai-Tscherkessien, Adygeja und in der Region Krasnodar. Weltweit zählt die Volksgruppe vier bis fünf Millionen Seelen, über 100 000 davon leben in Syrien. Vor allem in den am meisten umkämpften Städten Aleppo, Damaskus und Homs.
Der 62-jährige Schora Hussam ...
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