Pipelines und Gewinne explodieren
Irak hat mittlerweile die am stärksten privatisierte Ölindustrie im Nahen Osten
Zehn Jahre nach Beginn des Irakkrieges gehört das Land wieder zu den größten Ölexporteuren der Welt. Trotz Endes der Besatzung lässt die Regierung internationale Konzerne die Bedingungen bestimmen.
Irak ist nach eigenen Angaben zum zweitgrößten Ölproduzenten in der Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC) aufgestiegen. Mit 3,2 Millionen Barrel täglich liege Irak vor Iran, erklärte der für Energie zuständige irakische Vize-Regierungschef Hussein al-Schahristani kürzlich mit Verweis auf die Durchschnittszahlen des Monats Juli. Diese Meldung schaffte es weltweit in die Ticker. Eine zweite Meldung über einen Anschlag kurdischer Rebellen auf eine Öl-Pipeline im Norden griff lediglich die kurdische Postille »Firat-News« auf.
Zwei Lesarten des Öl-BoomsDie beiden Nachrichten stehen für zwei unterschiedliche Lesarten des Öl-Booms. Die eine handelt von der höchsten Förderung seit 30 Jahren und von einem 80-Prozent-Anteil an den irakischen Exporten. Die andere Meldung erzählt davon, dass der Ölreichtum des Landes längst nicht bei der Bevölkerung angekommen ist. Fast wöchentlich zündet irgendwo im Land ein Sprengsatz. Im autonom...
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