Verleugnete Nazi-Opfer II

Gedenken an den Berliner Künstler Günter Schwannecke

  • Anna Bezrogova
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Seit 1990 wurden etwa 180 Opfer rechter Gewalt gezählt. Einer von ihnen starb auf einem Spielplatz in Berlin-Charlottenburg.

Gegen das Vergessen kämpfen möchte eine Günter-Schwannecke-Gedenkinitiative, die im Juli dieses Jahres in Berlin gegründet wurde. Nur ein Foto ist von Günter Schwannecke geblieben, das ihn in einem Café zeigt. Im Hintergrund sind Bilder ausgestellt, die er gemalt hat. Wenig weiß man über ihn, nicht einmal sein Geburtsdatum ist bekannt - sein Todestag schon. Am 5. September 1992 verstarb er nach einem Naziangriff.

Ein vergessener Mord

In einer Zeitungschronik seien sie auf den Fall Schwannecke gestoßen, sagt einer der Gründer, Leo Lölhöffel. Da er selbst aus dem Stadtteil Charlottenburg ist, hat ihn der Fall interessiert. Die Tat war in Vergessenheit geraten und tauchte auch seit Jahren nicht mehr in offiziellen Statistiken von Opfern rechter Gewalt auf. Innensenator Frank Henkel (CDU) verweist darauf, dass das Gericht offiziell kein politisches Motiv bei der Tat erkannt habe. Lölhöffel sieht es anders.

Denn am 29. August 1992 s...


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