Viel Wind, wenig Kabel
Konzern Tennet bekommt Offshore-Anlagen nicht fristgerecht ans Stromnetz
Dem niederländischen Staatskonzern Tennet könnten Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe wegen erheblicher Verzögerungen bei der Anbindung von Offshore-Windparks an das Stromnetz drohen.
Als Tennet im Jahr 2010 das Hochspannungsnetz von E.on erwarb, unterschätzte der Konzern offenbar das Thema Offshore-Windkraft. Zu dem übernommenen Netzgebiet, das 10 700 Kilometer Leitungen an Land umfasst, gehört nämlich auch die Nordsee - und damit die Verantwortung für die Verkabelung der Windparks.
Rund sechs Milliarden Euro hat Tennet bisher investiert, weitere 15 Milliarden Euro sind veranschlagt, um alle geplanten Rotoren anzubinden. Nun ist dieses Geschäftsfeld grundsätzlich attraktiv, weil Investitionen auf die Netzentgelte, die die Stromversorger bezahlen müssen, umgelegt werden. Die Bundesnetzagentur, die für die Netzentgeltgenehmigung zuständig ist, gewährt dann eine Rendite auf das Eigenkapital von rund neun Prozent. So risikoarme Erträge gibt es selten. Gleichwohl ist Tennet mit dem Projekt überfordert, denn das Investitionsgeld muss die Firma erst einmal haben.
Und daran hängt es. Bereits im Februar hatte das ...
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