Die Affäre »Amber Gold«
Ein Schatten fällt auch auf Polens Regierungschef
Es ist nicht alles Gold, was glänzt, wusste schon Shakespeares Kaufmann von Venedig. Das Sprichwort wurde in den letzten Tagen in Polen wieder einmal bestätigt - durch die Finanzaffäre um das Geldinstitut »Amber Gold«.
Mehrere Tausend private Anleger erfuhren vor einer Woche vor den verschlossenen Türen der zahlreichen Filialen von »Amber Gold«, dass die fällige Auszahlung des vertraglich versprochenen 15-prozentigen Gewinns ausbleibt. »Amber Gold« stellte alle Geschäfte ein, versprach jedoch, die Kunden irgendwann abzufinden. Experten befürchten freilich, dass die Anleger sich von ihrem Geld verabschieden müssen. Wie ein Strohfeuer verbreitete sich die Nachricht in allen Medien.
Bald sollte sich zeigen, dass die Geschäfte des Geldinstituts mindestens zum Teil auf einem Schneeballsystem beruhten und »eigentlich illegal« waren. Die staatliche Finanzaufsicht soll die private Vermögensverwaltung sogar in einer Liste unsicherer Institute aufgeführt haben.
Im Laufe der vergangenen Woche stellte sich heraus, dass der zunächst völlig unbekannte Inhaber des seit 2009 fungierenden Geldinstituts, der 28-jährige Marcin Plichta, bereits sechsmal wegen Be...
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