Argentinisches Gericht verurteilt Giftsprüher, aber milde
Bewährungsstrafen für den Einsatz von Agrochemie nahe Wohngebieten
In Argentinien hat die Justiz ein historisches Urteil gesprochen. Im Prozess um den Einsatz von Agrochemikalien in unmittelbarer Nähe eines Wohngebietes hat das Strafgericht von Córdoba zwei Angeklagte zu jeweils drei Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt, ein dritter Angeklagter wurde freigesprochen.
Die historische Dimension war bereits außerhalb des Justizgebäudes sichtbar: Hunderte von Menschen hielten seit Montagabend eine Mahnwache und warteten auf das Urteil der Richter, das im Verlaufe des Dienstags bekannt gegeben werden sollte.
Die Richter sahen es als erwiesen an, dass einer von zwei angeklagten Sojaproduzenten und der Eigentümer eines Kleinflugzeugs bei wiederholter Besprühung von Feldern aus der Luft vorsätzlich gegen gesetzliche Bestimmungen für den Umgang mit gefährlichen Stoffen verstoßen haben. Bei Sprüheinsätzen in der Nähe des Ortsteils Ituzaingó von Córdoba wurden nachweislich das Herbizid Glyphosat und das Insektizid Endosulfan ausgebracht.
Der Prozess im zentralargentinischen Córdoba war der erste dieser Art in Lateinamerika, das Urteil hat Signalwirkung weit über Argentinien hinaus. Die Staatsanwaltschaft hatte für die Verurteilten vier- und dreijährige Gefängnisstrafen ohne Bewährung beantragt. Die Ve...
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