Cuban Five im Pressevisier
Anwalt der Inhaftierten legt US-Kampagne offen
Washington (PL/nd). Der US-amerikanische Anwalt Martin Garbus gab im Namen von Hernández eine Liste von Journalisten bekannt, die Geld von der US-Regierung erhalten hätten, damit sie während des Prozesses ein den kubanischen Antiterroristen feindliches Umfeld schaffen sollten. Diese Erklärung ist Teil der neuen rechtlichen Schritte der Verteidigung, deren Ziel die Beendigung der Gefängnisstrafe ist.
Dabei wird argumentiert, dass Washington in seinen Bemühungen, die Verurteilung zu erwirken, verfassungswidrig handelte. Hernández wurde zusammen mit René González, Ramón Labañino, Antonio Guerrero und Fernando González verurteilt, nachdem sie 1998 wegen der Verfolgung gewalttätiger Gruppen, die von Miami aus Aktionen gegen Kuba organisierten und durchführten, festgenommen worden waren. Er erhielt mit zweimal lebenslänglich plus 15 Jahre Gefängnis die schwerste Strafe. Laut Garbus war Miami in den Jahren 1998-2001 über Presse, Rundfunk und Fernsehen einer Flut von Propaganda ausgesetzt, die von der Regierung bezahlt wurde, um in den Prozess einzugreifen und die Jury zu beeinflussen. Es handele sich um große Beträge, die Tag für Tag und Jahr für Jahr flossen. Dafür seien mehr als tausend Artikel und andere Informationen verbreitet worden.
Nach Ansicht der Verteidigung des Antiterroristen handelten die Reporter, die ihre Beiträge in Medien wie »El Nuevo Herald«, »The Miami Herald«, »Diario Las Americas«, Radio/TV Martí und WAQI (Radio Mambi) veröffentlichten, als »bezahlte Geheimagenten«. Der Anwalt wies darauf hin, dass »El Nuevo Herald« in nur 194 Tagen 806 tendenziöse Artikel publizierte, während im gleichen Zeitraum der »Miami Herald« der Öffentlichkeit weitere 305 Texte vorlegte. Beide Zeitungen zusammen hätten insgesamt 1111 entsprechende Beiträge publiziert, im Durchschnitt mehr als fünf pro Tag. Der Erklärung von Garbus zufolge gehören zu den damit betrauten Journalisten mehrere, die dafür bekannt seien, dass sie an gewalttätigen und subversiven Aktionen gegen Kuba, zum Teil in Verbindung mit der CIA, teilgenommen haben. Die von den Journalisten für ihre Dienste im Auftrag der US-Regierung eingestrichenen Beträge reichten bis zu mehreren Zehntausend Dollar.
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