Stadtverkehr mit einer Pferdestärke
In Döbeln feiert Deutschlands einzige aktive Pferdestraßenbahn demnächst ihr 120. Jubiläum
Pferdestraßenbahnen waren die ersten öffentlichen Nahverkehrsmittel. Einst rollten weltweit mehr als 1700, heute sind es noch eine Handvoll. In Döbeln wird regelmäßig ausgefahren - und ein 120. Geburtstag gefeiert.
Der wichtigste Aktivist bei der Döbelner Pferdebahn heißt Elco. Der Hengst ist ein Schweres Warmblut - und dafür zuständig, dass in der mittelsächsischen Kleinstadt ein anachronistisches Verkehrsmittel regelmäßig durch die Straßen rollt. Mit einer kraftvollen Pferdestärke zieht er den mustergültig sanierten Waggon mit bis zu 16 Fahrgästen bei fast allen Anlässen. Nur beim Stadtfest muss er ausspannen und wird durch ein Kaltblut ersetzt, das im Festtrubel deutlich abgeklärter bleibt.
Mühsame KleinarbeitEin Pferd und ein Wagen - mit diesen beiden Zutaten hat es Döbeln geschafft, in Sachen Nahverkehr einzigartig in Deutschland zu werden. Pferdestraßenbahnen gibt es nicht mehr; nur auf der Nordseeinsel Spiekeroog fährt ein nachgebautes Fahrzeug am Strand. Vor 120 Jahren, als in Döbeln eine 2,5 Kilometer lange Strecke vom abgelegenen Bahnhof in die Innenstadt in Betrieb ging, waren Pferdebahnen das populärste Nahverkehrsmittel: 1700 ...
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