Wo der Münzturm kippte
Was Schlüter zum Verhängnis wurde, ist für die neuen Schlossbaumeister kein Problem
Schon Dutzende Bohrpfähle sind auf der Schlossbaustelle gesetzt. Bis zu 42 Meter tief in den sumpfigen Boden gepresst, sollen sie künftig die Baugrube des Schlosses alias Humboldt-Forums sichern. Vor drei Monaten waren die Arbeiten für das Humboldt-Forum vor dem Staatsratsgebäude gestartet, mittlerweile haben sie einen neuralgischen Bereich erreicht: Die Nordwestecke an der Humboldt-Box. Hier stand einst der legendäre Münzturm, den der königliche Baudirektor Andreas Schlüter 1701 auf über 100 Meter Höhe aufstocken sollte. Trotz einer Gründung aus Eichenholzpfählen neigte sich das Bauwerk und stürzte schließlich 1706 ganz ein.
Dieses Schicksal soll dem Schloss natürlich erspart bleiben. Die neuen Schlossbaumeister sind auf den schlechten Untergrund ebenso vorbereitet wie auf die Pfähle. Anders als auf der benachbarten Baustelle der Staatsoper, wo das überraschende Auftauchen der Hölzer zu einer halbjährigen Verzögerung der Arbeiten...
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