Der Magnetismus des Mordes
Empörung in Paris - ein französischer Autor attestiert den Verbrechen des Anders Breivik »formelle Perfektion«
Der 24. August dieses Jahres war ein lang ersehnter, einschneidender Urteilstag. Der norwegische Massenmörder Anders Breivik wurde in Oslo mit dem einzig wünschenswerten Strafmaß belegt: einer lebenslangen Entfernung aus der offenen Welt.
An diesem 24. August erschien in Frankreich, im Pariser Verlag Pierre-Guillaume des Roux, eine Textsammlung: »Langue fantôme« (»Phantomsprache«). Darin ein 18-seitiger Essay des Autors Richard Millet: »Éloge littérare d'Anders Breivik« (»Literarisches Loblied auf Anders Breivik«).
Dieser Aufsatz verurteilt die Morde, spricht aber von »formeller Perfektion« und der »literarischen« Dimension von Breiviks Untaten. Dieser Mörder sei das »verzweifelte Symbol dafür, dass Europa die zerstörerische Kraft des Multikulturalismus« unterschätze - daher komme es folgerichtig zu Geschehnissen, die man als »spöttischen Ausdruck eines Instinkts für zivilisatorisches Überleben« bezeichnen kann.
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