Nicht mehr nur die Haushüterinnen

Der Bürgerkrieg in Syrien verändert auch das traditionelle nahöstliche Rollenverständnis der Frau in der Gesellschaft

Die 28-jährige syrische Frauenrechtsaktivistin Selma* arbeitet für eine internationale Organisation in Damaskus im Bereich sozialer und geschlechtsspezifischer Gewalt und Gewaltprävention. Zudem versorgt sie in eigener Regie Frauen, die Gewalt erlitten haben und ist in zahlreiche friedliche Protestaktionen involviert. Mit ihr sprach Astrid Schäfers.

nd: Wie haben Sie sich bisher an der Revolution beteiligt?
Selma: Ich habe vor allem Kampagnen organisiert, um ein Bewusstsein für einen friedlichen Wandel zu schaffen. Zudem habe ich Menschenrechtsverletzungen im Bereich sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen dokumentiert, vergewaltigte Frauen mit Medikamenten versorgt und sie beraten. In Damaskus haben zahlreiche Proteste von Frauen stattgefunden, bei denen sie verletzt wurden.

Wie ist die Situation in der Stadt, in der Sie leben?
Damaskus ist eine sehr vielfältige Stadt. Hier finden jede und jeder ein Umfeld, mit dem sie oder er sich identifizieren können. Es gibt einige konservative Viertel, in denen Frauen ernsthafte Probleme bekommen, wenn sie allein eine Wohnung mieten wollen. In anderen Vierteln ist es hingegen für Frauen möglich, ohne dass sie täglich von den Nachbarn belästigt werden.

Welche Rolle spielen Frauen bei den Protesten?
Seit Beginn der Revol...


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