Kampf um preisgünstige Medikamente

Indische Behörden befinden sich wegen Zwangslizenzen im Dauerstreit mit den großen Pharmaherstellern

  • Harald Neuber
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Zum ersten Mal haben die Behörden in Indien die Abgabe eines geltenden Pharmapatents erzwungen. Der Bayer-Konzern klagt jetzt dagegen.

In Indien spitzt sich ein seit Jahren schwelender Patentstreit zwischen transnationalen Pharmakonzernen und den Behörden zu. Nachdem das indische Patentamt den deutschen Pharmariesen Bayer im März zwang, sein Erfinderschutzrecht für das Leber- und Nierenkrebsmedikament Nexavar an den nationalen Hersteller Natco abzugeben, ist die Pharmabranche in Aufruhr. Die Erteilung einer sogenannten Zwangslizenz zugunsten des indischen Generikaherstellers war der bislang aufsehenerregendste Schritt in einer Reihe entsprechender Auseinandersetzungen mit Pharmakonzernen. Das Urteil der Behörde für geistiges Eigentum, die Bayer diese Woche angerufen hat, wird deswegen mit Spannung erwartet.

Das Patentamt hatte die Zwangslizenz für die Herstellung des Nexavar-Wirkstoffs Sorafenib Tosylate mit dem Argument erlassen, dass Bayer die Bedürfnisse des indischen Binnenmarktes nicht hinreichend befriedigt habe. Auch der hohe Preis soll eine Rolle gespielt h...


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