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»Ich habe in Drachenblut gebadet ...«
Vor dreißig Jahren erschienen: »Der fremde Freund« von Christoph Hein
»Kunst ... die Peitsche der Gesellschaft«
Christoph Hein 1982
Das Buch irritierte - in Ost wie in West. Dass es Leser gab, die willens waren, sich mit der Heldin der Novelle zu identifizieren, wurde als »große Provokation« empfunden. Doch gerechterweise nicht als die des Buches, sondern als die einer Welt, die man auf solche Weise nicht hatte wahrnehmen wollen. Das galt besonders für die DDR: »Was sind das eigentlich für Zustände, die Menschen so werden lassen, wie es die Darstellung zeigt?« (Dieter Schlenstedt)
Claudia, 40, Ärztin in einer Berliner Klinik, kinderlos (zwei Abtreibungen), geschieden, hat ihr Domizil in einem Hochhaus mit Einzimmerwohnungen, »Appartements« genannt. Hier begegnet sie Henry, etwa gleichaltrig, Bauingenieur, scheinbar ein Single. Ein Jahr währt die gegenseitige Berührung, dann reißt eine absurde Schlägerei mit Jugendlichen ihn aus dem Leben. Mit seiner Beerdigung beginnt die Novelle.
War er ihr...
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