Nachgetreten in Göttingen

Nachdem die Polizei brutal gegen Demonstranten vorgegangen ist, müssen diese nun vor Gericht

  • Reimar Paul, Göttingen
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In Göttingen gibt es gerade eine Neuauflage des alten Spiels »Die Polizei schlägt zu und zeigt die Betroffenen an«.

Die Proteste gegen den Besuch von Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) am 10. Januar an der Göttinger Universität bekommen ein erstes Nachspiel vor Gericht. Vor dem örtlichen Amtsgericht muss sich am 20. September ein Mann wegen Widerstandes gegen die Polizei sowie wegen Körperverletzung an einem Beamten verantworten, sagte ein Justizsprecher. Der 25-Jährige soll den Polizisten in die Genitalien getreten haben. Er hatte zuvor einen Strafbefehl über 750 Euro erhalten und dagegen Widerspruch eingelegt.

Schünemann und der Göttinger Polizeichef Robert Kruse hatten damals auf Einladung des CDU-nahen Ringes Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) inmitten des Wahlkampfes für das Studierendenparlament an der Hochschule über Sicherheitspolitik referiert.

Mit Anlauf ohne Rücksicht

Rund 500 Menschen protestierten gegen den Auftritt. Sie zeigten Transparente gegen Abschiebungen, verteilten Flugblätter und stimmten immer wie...


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