Keiner ist allein im Shitstorm

Parteipiraten kämpfen »für innerparteiliche Kultur«

Die tief zerstrittene Piratenpartei will künftig das Axel-Springer-Motto »Seid nett zueinander« beherzigen. Deshalb trafen sich am Wochenende 100 Parteipiraten zu einer sogenannten Unkonferenz namens »Flauschcon«. Parteipromis wie Bundesgeschäftsführer Johannes Ponader und seine Vorgängerin Marina Weisband berichteten von tiefen Verletzungen.

Bereits nach wenigen Monaten als Bundesgeschäftsführer der Piraten sei für ihn klar, dass er maximal ein Jahr im Amt bleiben wolle. Piraten-Politiker würden von der Parteibasis schlicht »aus den Ämtern« geprügelt, spricht Johannes Ponader in sein Mikrofon. Er berichtet von einem »Sumpf aus Unterstellungen und Beleidigungen« und von »Haufen ekliger Scheiße mit ein paar Argumenten darin« - im Parteijargon auch »Shitstorm« genannt. Kandidaten für Parteiämter würden gefragt, wie »shitstorm-fest« sie seien. »Das ist bei uns ein Qualifikationsmerkmal«, ärgert sich der 35-jährige Spitzenpirat.

Feind, Todfeind, Parteifreund - so funktioniert die gängige und nur halbironisch gemeint Steigerungsformel. Bisher! Doch nach dem Parteifreund kommt jetzt offenbar noch der Parteipirat. Das wurde am Wochenende auf der »Flauschcon One« deutlich, zu der sich rund hundert Parteimitglieder aus ganz Deutschland in Bielefeld trafen. Sie wollen »für eine i...


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