Irak leidet unter Erbe der US-Politik
Irakischer Vizepräsident weist Todesurteil zurück / Verheerende Anschläge im ganzen Land
Der in Abwesenheit zum Tode verurteilte irakische Vizepräsident Tarik al-Haschemi hat das Urteil gegen sich zurückgewiesen. Das Urteil sei »politisch motiviert« und er lehne es »vollständig« ab, sagte der flüchtige Politiker am Montag vor der Presse in der türkischen Hauptstadt Ankara.
Bei einer Serie von mehr als 20 Anschlägen sind am Wochenende in Irak mindestens 60 Menschen getötet worden. Nach Angaben irakischer Sicherheitskreise wurden vor allem Stellungen von Armee und Polizei sowie öffentliche Plätze und Märkte angegriffen. Der schwerste Anschlag ereignete sich am Sonntag, nahe dem für schiitische Muslime heiligen Schrein des Imam Ali al-Scharki in der südirakischen Provinz Maysan.
Die neue Gewaltwelle fiel zusammen mit der Entscheidung eines irakischen Gerichts, das den früheren Vizepräsidenten Tarik al-Haschemi am Sonntag zum Tode durch den Strang verurteilt hatte. Die Verhandlung hatte ganze 30 Minuten gedauert. Haschemi, der in die Türkei geflüchtet ist, wird vorgeworfen, mit seinen Leibwächtern zusammen illegale Todesschwadronen befehligt zu haben, um politische Gegner zu ermorden. Er hatte die insgesamt 150 Punkte umfassende Anklage, die erstmals im Dezember bekannt geworden war, von Anfang an als »...
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