Gebräuntes Selbstlob, kochende Wut

  • Tom Strohschneider
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.
Den „sonst so demonstrierfreudigen Studenten in Göttingen", befand am Montag eine Nachrichtenagentur, scheine das Rede-Fernduell von Gerhard Schröder und Oskar Lafontaine „ziemlich gleichgültig" gewesen zu sein. Weil es um die „umstrittene Agenda 2010" ging, hatte der Korrespondent wohl Proteste erwartet. Und man mag sich auch zu Recht die Frage stellen, warum sozialpolitische Fragen weit seltener Anlass für außerparlamentarische Aktionen sind als zum Beispiel der wöchentliche Protest gegen Neonazis. Aber das ist eine andere Geschichte.

Zwar mag der Göttinger Doppel-Auftritt von Schröder und Lafontaine die Studenten nicht bewegt haben, wohl aber die Medien - denn die berichten sehr ausführlich, natürlich auch das "neue deutschland". „Zu Gast beim Erzfeind", titelt Spiegel online und hat genau gezählt, in welcher Reihe der Saarländer gesessen hat, als er dem Niedersachsen bei seiner Agenda-Bilanz zuhörte. (Im "Handelsblatt" saß Lafontai...


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