Nachfolgerin Pienings will Türen öffnen

  • Lesedauer: 2 Min.

(nd-Messaoudi). Der Senat hat gestern Monika Lüke als neue Integrationsbeauftragte des Landes ernannt. Das Kabinett folgte damit dem Vorschlag der Senatorin für Integration, Dilek Kolat (SPD), die die ehemalige Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland bereits letzte Woche vorgeschlagen hatte. Kolat betonte »die gute Personalwahl«. Die Juristin habe sich gegen 62 Mitbewerber behaupten können und vor allem durch ihre »erarbeiteten Erfahrungen« im Bereich Migration überzeugt. Lüke werde eine gute Ansprechpartnerin für Menschen mit Migrationshintergrund sein, versicherte die Senatorin.

Die geborene Bochumerin, die unter anderem Migrations- und Flüchtlingsreferentin der Evangelischen Kirche in Brüssel war, sieht ihre Aufgabe als »Fürsprecherin« und »Türöffnerin« für Menschen mit ausländischen Wurzeln. Dazu gehöre jedoch auch die kritische Auseinandersetzung mit Problemen in der Stadt, so Lüke.

Doch der Start der Nachfolgerin von Günter Piening erfolgte nicht gerade reibungslos. Die Ernennung der 43-Jährigen hatte bereits im Vorfeld für Aufregung gesorgt. Mitglieder des Landesbeirats für Integration kritisierten den Alleingang der Senatorin bei der Neubesetzung. Unmut gab es außerdem durch die frühe Bekanntgabe an die Presse. Senatorin Kolat bedauerte den Zwischenfall, gab jedoch an, sich an die Vorschriften gehalten zu haben. Einige Mitglieder seien dem »Irrglauben« aufgesessen, direkt mitentscheiden zu können, erklärte Kolat. Bei einer vorangegangenen Anhörung waren die meisten Vertreter des Beirats nicht gekommen. Ein Gespräch soll nun am Freitag für Klärung sorgen. Auch die neue Beauftragte Lüke sprach von einem schlechten Start, den sie durch Gespräche glätten wolle.

Piening hatte Ende Juni seinen Posten geräumt. Unter anderem mit der Begründung, unter Rot-Schwarz keine Integrationspolitik wie bisher betreiben zu können. Diesen Einwand wies Lüke zurück. Sie sei sich sicher, ihr Amt auch unter Rot-Schwarz ausüben zu können. Aufgrund anderer Verpflichtungen wird das allerdings noch etwas warten müssen. Erst ab November wird sie die neue Arbeit aufnehmen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.