Serbische Altlasten
»Parada« von Srdjan Dragojevic
In einer Macho-Gesellschaft wie der serbischen für Schwulenrechte zu kämpfen, ist lebensgefährlich. (In Russland übrigens auch.) Als der Versuch, in Belgrad eine Gay Pride Parade zu veranstalten, vor elf Jahren in Prügelexzessen und rechtsextremen Krawallen endete, gingen die Bilder davon um die Welt. Heute bemüht Serbien sich allen Ernstes um den EU-Beitritt, deshalb wurde bei einem erneuten Anlauf 2010 massiv Polizei zum Schutz der Parade abgestellt. Trotz mehrerer Tausendschaften Polizei gab es Hunderte Verletzte und Dutzende Verhaftungen. 2011 wurde die Parade gleich ganz verboten, die Regierung knickte ein vor den Gewaltandrohungen der Rechten. Der Filmemacher, Psychologe und frühere Punk Srdjan Dragojevic hatte aber schon 2001 beschlossen, seiner allgemeinen Bürgerpflicht nachzukommen, wie er sagt, und einen Film über die gewaltsame Ausgrenzung friedlicher Mitbürger zu drehen.
Ein bisschen überraschend zunächst, dass das Pers...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.