Die Last, das Schwulsein zu verstecken
Homophobie-Forscherin Tanja Eggeling rät Fußballern zum Coming-Out
Nachdem ein anonymisiertes Interview mit einem schwulen Profi im Magazin »fluter« erschienen ist, wird allenthalben wieder über Homosexualität im Fußball gemutmaßt, vor allem, wann sich denn der erste Spieler outet. Die Ethnologin TANJA EGGELING berät homosexuelle Sportler, auch Fußballer - nd-Redakteur JIRKA GRAHL sprach mit ihr.
nd: Sie beraten schwule Fußballspieler schon seit mehreren Jahren. Was bekommen ihre Klienten denn von Ihnen?
Eggeling: Das ist sehr unterschiedlich. Mancher kommt einfach zu mir, um sich mitzuteilen: »Ich muss einfach mal darüber reden, dass ich schwul bin, sonst kann ich ja mit niemanden darüber reden.« Dann geht es auch um Leidensdruck: »Es geht mir nicht gut, ich nehme an, das hängt damit zusammen, dass ich mich als Schwuler nicht outen kann.« Oder: »Ich weiß es nicht genau, ich muss da mal drüber reden, ob das der Grund sein kann.« Oder auch der Outing-Gedanke: »Es gibt offen lebende Lesben und Schwule in dieser Gesellschaft, vielleicht ginge es mir besser, wenn ich es auch sagen würde, dass ich es bin. Damit ich nicht mehr diese Last trage, mich ständig verstecken zu müssen.«
Geben Sie am Ende also ganz praktische Handlungsratschläge?
Unter Umständen ja. Was ich empfehle, hängt auch davon ab, was mein Gegenüber will. Es gibt n...
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