Hindenburg endgültig abgewählt

Münster stimmt gegen Ehrung des Reichspräsidenten und Kriegsverbrechers

Münsters größter Platz wird auch weiterhin Schlossplatz heißen und nicht, wie von 1927 bis Anfang dieses Jahres, Paul von Hindenburg als Namenspatron haben. So entschieden die Münsteraner per Bürgerentscheid. Seit kurzem ist zudem ein Weg der Westfalenmetropole nach dem Antifaschisten Paul Wulf benannt.

Dem Ansinnen, den Schlossplatz bereits nach wenigen Monaten wieder nach Hitlers Steigbügelhalter rückzubenennen, erteilten am Sonntag fast 60 Prozent der Teilnehmer eines Bürgerentscheids eine Absage. Die Wahlbeteiligung lag mit über 40 Prozent im Vergleich hoch.

Münster zeige, dass es sich lohne, sich einem Bürgerbegehren inhaltlich zu stellen statt auf das Scheitern an formalen Hürden zu hoffen, kommentierte Alexander Trennheuser gestern das Abstimmungsergebnis. »In Münster hat die Initiative ›Schlossplatz!‹ mit ihrem aktiven Abstimmungskampf offensichtlich die Mehrheitsverhältnisse verändert«, glaubt der Landesgeschäftsführer des Vereins »Mehr Demokratie«.

Dabei schien es noch wenige Tage vor der Abstimmung, als könnten die Initiatoren des Bürgerentscheides - rechte Christdemokraten und das Spektrum rechts davon, darunter ein Autor der Wochenzeitung »Junge Freiheit« - einen Erfolg erzielen. Allzu schnell hatte die Initiative ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.