Die Krise zeigt die Mängel der europäischen Einigung auf

Die gemeinsame Währung hat das weltwirtschaftliche Gewicht Europas erhöht, aber sie verlangt auch eine vertiefte Integration

Die Schaffung einer gemeinsamen Währung war die Konsequenz der (west-)europäischen Integrationsbestrebungen seit den 1950er Jahren. Mit dem sogenannten Werner-Plan von 1970 wurde die stufenweise Realisierung einer Wirtschafts- und Währungsunion auf dem Kontinent bereits bis 1980 avisiert. Mit dem Ausbruch der Ölkrise von 1973 legte man dies aber zunächst wieder ad acta. Mit dem Europäischen Währungssystem (EWS) von 1979, das fixe Bandbreiten für tolerierte Wechselkursschwankungen vorsah, wurde diese Intention jedoch im Vorfeld der Schaffung eines einheitlichen europäischen Binnenmarktes wieder aufgegriffen.

Im Juni 1988 beauftragten schließlich die Staats- und Regierungschefs der Länder der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft unter maßgeblichem Einfluss von Bundeskanzler Helmut Kohl die EU-Kommission, einen Zeitplan für die Währungsunion zu entwerfen. Zusätzliche Dynamik erhielten die Pläne im Zuge der deutschen Einheit, als der f...


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