Ein Brandt. Ein Hit. Ein Schmidt.
»Demokratie« am Deutschen Theater Berlin
Michael Frayns 2003 uraufgeführtes Theaterstück »Demokratie« handelt von Macht und Machtverlust, Loyalität und Verrat, Wagemut und Argwohn. In den Jahren 1969 bis 1974, in denen es spielt, sind das Männerangelegenheiten. Der einzigen Frau, die in Tom Kühnels und Jürgen Kuttners »Demokratie«-Inszenierung am DT überhaupt eine Rolle spielt, ist es vorbehalten, wortlos eine Kamera über die Bühne zu schleppen. Sie nimmt auf, was die Männer treiben. Die Bilder werden riesengroß auf die Plisseewände projiziert, die an allen drei Seiten von der Decke hängen. Das Geheimste wird durch die mediale Frauenarbeit übergroß öffentlich, heute hieße das: transparent.
»Demokratie« nimmt jene Zeit in die Klammer, da mit Willy Brandt in der noch jungen BRD erstmals ein sozialdemokratischer Bundeskanzler amtierte und dies dazu nutzen wollte, im Inneren »mehr Demokratie zu wagen«, außenpolitisch aber eine Verständigung mit dem Osten voranzutreiben, die b...
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