Das alternativlose Atomendlager

Kanzlerin Merkel muss heute dem Gorleben-Untersuchungsausschuss Rede und Antwort stehen

Medialer Höhepunkt im Gorleben-Untersuchungsausschuss: Heute wird die Zeugin Angela Merkel vernommen. In ihrer Amtszeit als Umweltministerin der Regierung Kohl 1994-98 griff sie direkt in die Suche nach einem Atomendlager-Standort ein. Die Opposition will die Kanzlerin zu zwei brisanten Vorgängen befragen.

Wir schreiben das Jahr 1995: Die Atompolitik der Kohl-Regierung, insbesondere die Suche nach einem geeigneten Endlager-Standort für Atommüll, gerät immer stärker in die Kritik. Das rot-grün-regierte Land Niedersachsen will die weitere Erkundung des Salzstocks Gorleben stoppen; der erste Castor-Transport sorgt für Proteste. Da schießt das von der aufstrebenden CDU-Politikerin Angela Merkel geleitete Bundesumweltministerium (BMU) unter Verweis auf zwei Studien der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) zurück: »Es besteht keine Notwendigkeit, Ersatzstandorte zum Salzstock Gorleben zu untersuchen«, heißt es in einer Mitteilung vom 18. Juli. »Alle untersuchten Ersatztandorte haben sich entweder als nicht geeignet oder jedenfalls weniger geeignet als Gorleben herausgestellt.«

In den Studien findet sich freilich der Hinweis, dass drei andere Salzstöcke in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern/Niedersachsen ...


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