Keine Entspannung im Inselstreit zwischen China und Japan

Mit Shinzo Abe könnte in Tokio schon bald ein außenpolitischer Falke neuer Regierungschef werden

  • Daniel Kestenholz, Bangkok
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Während die Außenminister Chinas und Japans wegen des Inselstreits zwischen beiden Ländern am Rand der UN-Vollversammlung zusammenkamen, wurde Shinzo Abe in Tokio neuer LDP-Chef. Der außenpolitische Hardliner könnte schon bald auch Premier werden.

Mit versteinerten Mienen saßen sie einander gegenüber und bekräftigten ihre Ansprüche: Am Rande der UNO-Vollversammlung hielten die Außenminister Japans und Chinas am Dienstagabend ein kurzfristig anberaumtes Treffen ab. Zur Lösung des Konflikts um die von beiden Ländern beanspruchten unbewohnten Inseln im Ostchinesischen Meer trug es aber nicht bei. Die Positionen sind verhärtet. Tokios Außenminister Koichiro Gemba sprach im Anschluss von einer »düsteren« Atmosphäre.

Sein chinesischer Amtskollege Yang Jiechi habe einmal mehr Pekings Anspruch auf die Inseln bekräftigt, die Japan unlängst de facto verstaatlicht hat. China nennt jetzt sogar die Ieo-Insel, die auf keiner Landkarte zu finden ist, sein eigen: Die Spitze des Felsmassivs liegt rund fünf Meter unter dem Meeresspiegel. Auch die Tatsache, dass diese »Unterwasserinsel« viel näher an der koreanischen als an der chinesischen Küste liegt, bringt Peking nicht von seinem strategis...


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