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Neues Rekordtief bei der Arbeitslosenzahl
Erwerbslosenquote sank im September um 0,3 auf 9,4 Prozent
Die Arbeitslosenquote im Land Brandenburg ist weiter gesunken: um 0,3 auf 9,4 Prozent. Damit »erreichen wir den niedrigsten Wert seit dem Frühjahr 1991«, zeigte sich Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) gestern erfreut. Dabei räumte er ein, das es immer noch viel zu viele Arbeitslose gibt.
125 633 Männer und Frauen waren im September erwerbslos registriert. Das waren 4831 weniger als im August und 7172 weniger als vor einem Jahr. Von der positiven Entwicklung haben besonders Jüngere, aber auch Ältere und Frauen profitiert. Bei den 15- bis 25-Jährigen sank die Arbeitslosenzahl innerhalb eines Monats um 867 und binnen eines Jahres um 1378 auf 11 532. Die Zahl der Erwerbslosen, die 50 Jahre und älter sind, fiel gegenüber dem Vormonat um 1116 und gegenüber dem Vorjahr um 1221 auf 47 040. Außerdem sind nun noch 58 957 Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 2248 weniger als im August und 4037 weniger als vor einem Jahr.
Inzwischen sind 770 900 Menschen in Brandenburg sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 8500 mehr als noch im Sommer 2011.
Zwar habe es sich gezeigt, dass die Nachfrage märkischer Unternehmen nach Arbeitskräften leicht zurück ging, wusste Dieter Wagon, Regionaldirektionschef der Arbeitsagentur. Die »Nachfrage liegt aber weiterhin auf dem hohen Niveau des Vorjahres«. 42 000 offene Stellen haben die Betriebe der Arbeitsagentur seit Jahresbeginn gemeldet.
Sozialminister Günter Baaske (SPD) erklärte, dass rund 64 000 Menschen auf zusätzliche staatliche Unterstützung angewiesen sind, weil ihr Einkommen zu gering ist. Bei 20 000 von ihnen reiche der Lohn sogar trotz einer Vollzeitstelle nicht zum Leben aus. »Das muss endlich ein Ende haben«, forderte Baaske. Er verlangte die seiner Ansicht nach längst überfällige Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns.
»Arbeit zum Schnäppchenpreis und Arbeitgeber als Schnäppchenjäger darf es nicht geben«, ergänzte der DGB-Funktionär Detlef Baer. »Geiz ist eben nicht geil, denn er geht auf Kosten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und auf Kosten aller Steuerzahler.«
Der gesetzliche Mindestlohn sei aber nur ein Teil der erforderlichen Maßnahmen, »um prekäre Beschäftigung wieder abzubauen und Armut zu bekämpfen, meinte der Landtagsabgeordnete Andreas Bernig (LINKE). »Dazu gehört nämlich auch, Minijobs nicht mehr zu fördern, Leiharbeit auf das notwendige und gewollte Maß zu beschränken, die Sozialversicherungspflicht für jede geleistete Arbeitsstunde, gleicher Lohn für gleiche Arbeit und auch ein sozial-ökologisches Zukunftsprogramm, das neue Arbeitsplätze schafft.«
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