Premium-Preise von Schwarze Pumpe

Annahme von Müll unter Finanzierungsvorbehalt

Die Lausitzer Verwertungsanlage SVZ will künftig nur dann Berliner Müll zu Methanol verarbeiten, wenn die Hauptstadt dies bezahlen kann.

Das Lausitzer Sekundärrohstoffverwertungszentrum (SVZ) Schwarze Pumpe GmbH soll der »Wagen mit dem Stern« unter den thermischen Abfallentsorgungsanlagen Deutschlands werden. Alexander Freiherr von Lüdinghausen, Vertreter der oresto GmbH Hamburg, sagte kürzlich auf einer Anhörung des Umweltausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus, das SVZ werde ab sofort als Premium-Anlage mit einer Premium-Leistung und mit Premium-Entsorgungspreisen eine wirtschaftliche Zukunft haben. In den Anlagen des SVZ wird mittels Hochdruckvergasung aus festem, flüssigem oder pastösem Müll zunächst hochreines Synthesegas gewonnen. Dieses wird dann zu Methanol weiterverarbeitet und verkauft. Lüdinghausen sagte, das Recyclingunternehmen habe durchaus Qualitäten als stofflicher Verwerter. Diese Qualitäten seien in der Vergangenheit jedoch weit überschätzt worden. »Das SVZ ist nicht geeignet für die Sicherung der Grundlast in der Abfallentsorgung«, so Lüdinghausen. Das Verfahren der Abfallvergasung sei im Vergleich zu herkömmlichen Müllverbrennungsanlagen nicht konkurrenzfähig. Zudem gebe es noch immer Probleme mit der Technik der Müllvergasung und der peripheren Technik der Abfallkonfektionierung. Zusätzlich sei kein schlüssiges Gasverwertungskonzept vorhanden. Oresto wolle das SVZ jedoch in die schwarzen Zahlen führen und konzentriere seine Bemühungen deshalb zunächst auf das Upgrading der Technik. »Die alten DDR-Vergaser werden abgeschaltet. Der Schlackebadvergaser muss in den Dauerbetrieb gehen. Wenn das gelingt, werden wir im Frühjahr einen zweiten Schlackebadvergaser installieren«, kündigte Lüdinghausen weitere Investitionen für 2003 an. Mit zwei Schlackebadvergasern verfüge das SVZ dann über eine Verwertungs-Kapazität von 200000 Tonnen konfektionierten Abfall pro Jahr. 25Prozent dieser Kapazitäten seien bereits durch langfristige Verträge gebunden. Zahlreiche Umlandkreise hätten zudem Interesse angemeldet, ihre Abfälle ab 2005 ins SVZ zu liefern. Lüdinghausen sagte, die hochwertige stoffliche Verwertung werde künftig ihren Preis haben. Kunden, die ihren Abfall ins SVZ bringen wollen, müssten diese Verwertung künftig auch bezahlen können. »Das Land Berlin wird nicht unser typischer Kunde sein«, sagte Lüdinghausen abschließend mit Blick auf die Finanzlage der Hauptstadt. Die oresto Ostdeutsche Gesellschaft für Reststoffverwertung mbH, eine Tochter der Nord GB Gesellschaft für Beteiligungen mbH, hatte das SVZ am 1. Juli 2002 von den Berliner Wasserbetrieben (BWB) für einen symbolisc...

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