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Bircher-Hauptquartier in der Stadt McCarthys

  • Dr. KLAUS STEINIGER
  • Lesedauer: 2 Min.

Seit einiger Zeit macht in den USA eine Gruppierung wieder von sich reden, die lange Zeit als einflußreichste und bestfinanzierte Organisation der extremen Rechten galt – die John-Birch-Society (JBS). Ihre „Philosophie“ ist auf den einfachen Nenner zu bringen: Lieber tot als' rot. Sprecher John McManus: „Wenn die Kommunisten beschließen, sich nicht mehr Kommunisten zu nennen, dann besagt'das gar nichts. Der Krieg geht weiter.“

Die Hauptkräfte der Rechten werden heute durch den betont konservativen Flügel der Republikaner und die Südstaatler-Demokraten „solide abgedeckt“. Hinzu kommen am ultrarechten Rand der zur Bedeutungslosigkeit geschrumpfte Ku Klux Klan und die gewöhnlich in SA-Uniformen agierende Amerikanische Nazipartei. Schwerer zu überschauen ist da der derzeitige Einfluß der 1958 von Robert Welch gegründeten JBS, die in den Jahren des kalten Krieges immerhin 100 000 Mitglieder zählte, über mächtige Mäzene verfügte und Strukturen der beiden großen Parteien erfolgreich zu durchset-

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Ihren Höhepunkt erreichten die Birchers 1964, als der ihnen nahestehende Senator Barry Goldwater aus Arizona auf ihre Initiative hin als Präsidentschaftskandidat der Republikaner nominiert wurde. Mit seiner Niederlage sank allerdings der Stern der JBS. Besonders enttäuschend war für sie die Ära Ronald Reagans. Als ihr einstiges Idol dann mit Moskau Verträge abzuschließen begann, fühlten sich die Birchers betrogen. Auch mit Präsident Bush ist die JBS unzufrieden.

Übrigens hat die John-Birch-Society seit kurzem ein neues Hauptquartier und einen neuen Führer. In der Zentrale in Appleton (Wisconsin) – der Heimatstadt des berüchtigten Senators Joseph McCarthy – bestimmt der frühere Versicherungsboß G. Allen Bubolz über den Einsatz des Fünf-Millionen-Jahresetats der JBS. Der unterhält nicht nur ein eigenes Radio-Programm, sondern verbreitet auch „Warnlisten“, mit denen „Verfechter einer gefährlichen Welteinheit“ bloßgestellt werden, darunter auch führende Bankiers und bekannte Journalisten.

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