Getränkekiste als Raketen-Abschussrampe
Feuerwehr gibt Tipps fürs Silvester-Feuerwerk/1500 Einsatzkräfte im Dienst
Die Feuerwehr zündelte gestern mit verbotenen Feuerwerkskörpern - offiziell und unter Aufsicht ihres Chefs Albrecht Broemme. Bei der Demonstration mit den unberechenbaren Knallern vor der Wache Mitte gab der Landesbranddirektor auch gleich Tipps für einen lautstarken, bunten und auch sicheren Rutsch ins neue Jahr.
So riet der Feuerwehrmann, Raketen nur von einer sicheren Abschussrampe aus abzuschießen: Eine leere Mineralwasserflasche, darüber eine Getränkekiste mit dem Boden nach oben stülpen, Rakete in die Flasche stecken - fertig. Gleichzeitig warnte Broemme eindringlich vor nicht amtlich zugelassenen Krachern: »Nur Böller und Raketen mit dem BAM-Zeichen kaufen. Die sind von der Bundesanstalt für Materialprüfung getestet worden.« Schwarzmarkt-Ware sei oft mit einem abenteuerlichen Gemisch aus Industriesprengstoff und Sägemehl gefüllt. Tischfeuerwerk (Klasse I) sollte nur auf feuerfesten Unterlagen abgebrannt werden. Feuerwerk der Klasse II dagegen dürfe man nur im Freien zünden.
In der Silvesternacht rechnen die Feuerwehrleute wieder mit drei Einsatzwellen: »Zwischen 0.30 und 1.30 Uhr werden wir meist wegen Bränden gerufen. So etwa von ein bis zwei Uhr müssen wir Verletzte transportieren. Nach zwei Uhr rollt die größte Welle an: Dann gibt es Schlägereien.« Man werde jedoch gewappnet sein. Rund 1500 haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte seien im Dienst. In der vergangenen Silvesternacht habe es innerhalb von acht Stunden knapp 2000 Feuerwehr-Einsätze gegeben. An normalen Tagen seien es in 24 Stunden etwa 750. In der Leitstelle werde das Personal auf über 60 Mitarbeiter verdreifacht. Außerdem würden erstmals rund um die Riesen-Party am Brandenburger Tor vier Feuerwachen eingerichtet.
Broemme warnte außerdem vor dem Missbrauch der Notrufnummer: »Sämtliche Anrufe werden automatisch aufgezeichnet. Bei mehrfachem Missbrauch werden wir Anzeige erstatten. Das wurde im letzten Jahr einmal mit einer Geldstrafe in Höhe von 80 Tagessätzen geahndet.«
Weitere Sicherheitstipps i...
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