- Kultur
- GÜNTER „Wendewut“, eine Erzählung,
Türen öffnen, Fürsprache üben, Vermittler sein
ist, wie gesagt, eine idealische Vorstellung - Sozialromantik, die sich der Autor dieses Buches nicht erlaubt.
Günter Gaus ist ein kühler Beobachter, der rational analysiert und, vielleicht gezwungenermaßen, gelernt hat, seine Gefühle zu verbergen. Man möge ihm zubilligen, was Jean Paul über die Dichtkunst gesagt habe - „jeder Gedanke sei Nachbar eines Gefühls, und jede Gehirnkammer stoße an eine«Herzkammer“. Dieses Zitat findet sich in dem ganz neuen Buch „Wendewut“, aber auch so ähnlich schon in „Die Welt der Westdeutschen“ von vor vier Jahren. Wie der Autor wohl überhaupt Wiederholungen nicht scheut. Auffällig ist die grundsätzliche Beständigkeit seiner Ansichten in seinen Werken über Jahre hinweg. So hat die Lektüre eine Wirkung, die über die Erkenntnis politischer und sozialpsychologischer Phänomene in Deutschland hinausgeht.
Vorgeführt wird, wie ein Mensch seine persönliche Integrität wahren ka...
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