7,38 Millionen Euro für Stadtteilzentren

Auch Reinickendorf soll zwei Standorte erhalten

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.
Nachbarschaftsheime haben in der alten BRD und in Westberlin eine jahrzehntelange Tradition. Inzwischen firmieren auch Einrichtungen im Osten unter diesem Etikett. Da gibt es das Bürgerhaus in Pankow, das Rabenhaus in Köpenick und den Klub 74 in Hellersdorf neben den Nachbarschaftsheimen in der Schierker Straße (Neukölln), in der Urbanstraße (Kreuzberg) oder in der Fregestraße (Schöneberg). Die Finanzierung all dieser Einrichtungen für die nächsten zwei Jahre ist gesichert. Sozialstaatssekretärin Petra Leuschner (PDS) unterschrieb jetzt einen Vertrag über die Förderung der Stadtteilzentren. Vertragspartner ist erstmals der Paritätische Wohlfahrtsverband. In der Vergangenheit einigte sich der Senat darüber mit dem Verband für sozial-kulturelle Arbeit und mit dem Verein der Selbsthilfekontaktstellen (SELKO). Beide sind Mitglieder des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Dass der Fördervertrag nun mit dem Dachverband abgeschlossen wurde, hat nach Ansicht von Eberhard Löhnert einen entscheidenden Vorteil. Sein Verband habe mehr Ressourcen, um die Nachbarschaftsheime und Selbsthilfekontaktstellen stadtweit zu koordinieren, sagt der Leiter der Geschäftsstelle Bezirke beim Paritätischen Wohlfahrtsverband. An dem Vertrag gefällt Löhnert die Planungssicherheit für die nächsten zwei Jahre. Das Papier garantiert insgesamt 7,38 Millionen Euro für 45 Projekte. Allerdings müssen die Stadtteilzentren im Jahr 2004 eine Kürzung von 500000 Euro hinnehmen. Um das verschmerzen zu können, müsse schon jetzt mit der Umstrukturierung begonnen werden, so Löhnert. Dabei gehe es darum, zu Lasten anderer Gegenden Charlottenburg-Wilmersdorf und Reinickendorf zu versorgen, die bisher noch gar keine Stadtteilzentren haben. Das große Reinickendorf benötige mindestens zwei Stützpunkte, davon einen im Süden Tegels. Demnächst werde ein Konzept dafür ausgearbeitet. Zwei halbe Stellen dafür seien bereits bewilligt. Unbedingt sei es notwendig, Drittmittel einzuwerben, erklärt Löhnert, ohne eine Summe nennen zu wollen. Am 31. März soll es ein Treffen mit den Sozialstadträten geben, um über die Zukunft der Stadtteilzentren zu beraten. In Stadtteilzentren treffen sich Selbsthilfegruppen wie die anonymen Alkoholiker. Es gibt Familienberatung, Zeichenkurse oder Gymnastikgruppen.
Träger von Nachbarschaftszentren im Ostteil der Stadt: Pfefferwerk, Fehrbelliner Str. 92, Tel.: 4437178. Frei-Zeit-Haus, Pistoriusstr. 23, Tel.: 92799463. Bürgerhaus, Berliner Str. 24, Tel.: 4758472. Ortsverein Treptow90, Heidelberger Str.1a, Tel.: 5346992. Rabenhaus, Puchanstr.9, Tel.: 65880165. Kiek in, Märkische Allee 414, Tel.: 9339486. Klub 74, Am Baltenring 74, Tel.: 5630993. Kiezspinne FAS, Schulze-Boysen-Str. 20, Tel.: 55489635.

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