Lesen in Büchereien wird teurer und leicht

Stadtbibliothek in Mitte schließt sich Verbund an

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.
Um 5 bis 15 Mark soll der jährliche Preis für einen Mitgliedsausweis der öffentlichen Bibliotheken Berlins demnächst steigen. Das kündigte Claudia Lux, Generaldirektorin der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB), gestern bei einer Pressekonferenz an. Der Zeitpunkt stehe aber noch nicht fest. Darüber und über die genaue Höhe des Preisanstiegs müssten sich die 126 Einrichtungen im Verbund der öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB) noch einigen. Bisher kostet ein Mitgliedsausweis 20 Mark pro Jahr.
Außerdem ist laut Lux für den 1. Oktober eine Erhöhung der übrigen Gebühren geplant. Bisher sind für Bestellungen und Vormerkungen je eine Mark zu zahlen. Lieferungen bestellter Medien von einer Leihbücherei in eine andere kosten eine Mark (innerhalb eines Bezirkes) bzw. zwei Mark (über Bezirksgrenzen hinweg). Ein solcher Transport dauert in der Regel drei Tage. Wer 3,50 Mark berappt, bekommt den Expressdienst. Der braucht höchstens 48 Stunden. Die Lieferung ins eigene Heim kostet in ganz Berlin 4,90 Mark (Express 5,90 Mark). Bevor es den VÖBB in seiner jetzigen Zusammensetzung gab, galten in den einzelnen Büchereien zum Teil unterschiedliche Gebührenordnungen.
Als vorerst letzte öffentliche Bücherei tritt am 17. September die ZLB dem Verbund bei. Sie bringt acht Millionen Medien ein. Diese können dann auch von jeder beliebigen Bezirksbibliothek aus oder per Internet gesucht und angefordert werden. Notwendig ist nur noch ein Mitgliedsausweis für alle Standorte. Bevor die Erleichterung wirksam wird, müssen jedoch noch die Bestände der ZLB ins Computersystem des VÖBB eingespeist werden. Dafür werden in den ZLB-Häusern Stadtbibliothek und Amerika-Gedenkbibliothek vom 18. August bis zum 15. September Ausleihe und Rückgabe gesperrt.
Ab 17. September steht Nutzern das leicht bedienbare Suchsystem des dann kompletten VÖBB zur Verfügung. Eine vergleichbare Vernetzung der Büchereien haben andere deutsche Städte schon seit Mitte der 90er Jahre. Doch »wer zu spät kommt, der bekommt das Modernste«, münzt Lux das Hinterherhinken Berlins in einen Vorteil um. Die Vernetzung war in der großen Stadt mit den unterschiedlichen Zuständigkeiten von Bezirken und Land aber auch schwieriger.
Später sollen noch einige Schulbibliotheken ins VÖBB-Netz integriert werden. Schon vernetzt sind die zehn Fahrbüchereien. Ihr Funkbetrieb befindet sich aber noch in der Testphase. Nicht einbezogen werden einige kleine Zweigstellen in den Stadtteilen. Das ist...

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